NordLB: Corona-Krise trifft Sachsen-Anhalt weniger hart

Magdeburg (dpa/sa) - Die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt dürfte nach
Einschätzung der Norddeutschen Landesbank (NordLB) vergleichsweise
schwächer von den negativen Folgen der Corona-Krise getroffen werden.
Darauf deuten erste Entwicklungen und Trends starker Branchen im Land
hin, wie NordLB-Regionalexperte Eberhard Brezski am Mittwoch in
Magdeburg sagte.

So lagen beispielsweise die Industrieumsätze im Juni 8,4 Prozent
unter dem Vorjahresniveau und brachen damit weniger stark ein als im
Bundesschnitt (minus 13,9 Prozent). Das liege unter anderem an der im
Land sehr stark vertretenen Nahrungs- und Futtermittelindustrie, die
im gleichen Zeitraum um 10 Prozent zugelegt habe, sagte Brezski.
Zudem verzeichne Sachsen-Anhalt im Ländervergleich bisher den
prozentual geringsten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit durch die
Corona-Krise. 

Die NordLB erstellte unter Brezskis Federführung eine Studie zu den
kurz- und langfristigen Folgen der Corona-Pandemie. «Corona
verschärft den Strukturwandel, der sowieso stattfindet», sagte
NordLB-Volkswirt Brezski. Das bedeute einen erhöhten
Veränderungsdruck für Branchen wie die Automobilindustrie und den
Einzelhandel, berge aber auch große Chancen. Unter der Voraussetzung
eines konsequenten Breitbandausbaus könnte der Trend zu Homeoffice
und Online auch wieder zu verstärktem Zuzug in ländliche Räume
führen, so seine Einschätzung.