Vorsitzender der Bischofskonferenz für interreligiösen Feiertag

Bonn (dpa) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg
Bätzing, hat sich für die Einführung eines interreligiösen Feiertag
s
ausgesprochen. Die Corona-Pandemie habe eine tiefgreifende
Unterbrechung des normalen Lebens mit sich gebracht, schrieb der
Limburger Bischof in einem Beitrag für «Christ & Welt» in der
aktuellen Ausgabe der «Zeit». Daran werde man sich mit Sicherheit
immer erinnern. «Wie wäre es, wenn wir dieser Erinnerung in den
kommenden Jahren in unserem Land Form und Gestalt gäben?», regte er
an. «Ein interreligiöser Feiertag, ein Sabbat-Tag der Besinnung, wäre

gut für Deutschland.»

Judentum, Christentum und Islam stünden in einer gemeinsamen
Tradition der wöchentlichen Unterbrechung. Den Juden sei der Samstag
heilig, den Muslimen der Freitag, den Christen der Sonntag. In diesem
Zusammenhang kritisierte Bätzing die Streichung des Buß- und Bettags
1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung als kurzsichtig. «In
einer Zukunft, die bedroht ist durch Segmentierung und Spaltungen,
wird alles kostbar, was den Zusammenhalt fördert», mahnte er. «Wäre

ein solcher Tag des Wir-Gefühls und der Besinnung für Gläubige und
Ungläubige nicht ein wunderbares, heilendes Zeichen?»