Auch Italien diskutiert Verkürzung der Corona-Quarantäne

Rom (dpa) - Nach den Überlegungen Frankreichs zur Verkürzung der
Quarantänezeit für Corona-Infizierte diskutiert auch Italien eine
solche Maßnahme. «Wenn wir die Quarantäne verkürzen sollten, würd
en
sich auch die sozialen und wirtschaftlichen Kosten reduzieren», sagte
der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte. Die Verkürzung der
Quarantäne von 14 auf sieben Tage sei eine «wichtige Perspektive».

Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran hatte am Dienstag
gesagt, dass diese Option in Frankreich geprüft werde. Eine
Entscheidung soll in Paris am Freitag getroffen werden.

Der Lungen-Facharzt Luca Richeldi, Mitglied im wissenschaftlichen
Beirat des italienischen Gesundheitsministeriums, sagte: «Das ist
eine Entscheidung, die sehr wahrscheinlich auch in Italien in
Erwägung gezogen wird, vor allem, weil es großen Einfluss darauf
hätte, die Quarantäne-Maßnahmen zu vereinfachen.»

Nach Ansicht zahlreicher italienischer Experten ist eine Verkürzung
der Quarantänezeit bei einer Corona-Infektion ohne Symptome sinnvoll.
«14 Tage Isolation zu empfehlen, hatte zu Beginn der Pandemie Sinn
und war richtig, weil wir nichts über dieses Virus wussten», sagte
Mario Clerici, Immunologie-Professor an der Universität Mailand, dem
«Corriere della Sera» (Mittwoch). «Heute kennen wir das Virus sehr
viel besser und eine so lange Quarantäne ist übertrieben, vor allem
für die Infizierten ohne Symptome.»