Hausärzte stellen sich auf mehr Grippeschutzimpfungen ein

Potsdam (dpa/bb) - Die Hausärzte in Brandenburg bereiten sich nach
Angaben ihres Verbandes darauf vor, dass sich mehr Menschen gegen die
Influenza impfen lassen werden. «Wir haben bei der Bestellung des
Impfstoffes schon einkalkuliert, dass dieses Jahr vermehrt die
mittleren Jahrgänge kommen, die sonst Impfgegner sind», sagte Astrid
Tributh, Vize-Vorsitzende des Hausärzteverbands Brandenburg der
Deutschen Presse-Agentur. Ihrer Einschätzung nach werden sich mit
Blick auf Corona mehr Menschen bewusster für eine Impfung
entscheiden. Die Hausärzte seien dafür gut gewappnet, sofern
ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. Noch warteten allerdings
zahlreiche Praxen auf Lieferung, sagte Tributh.

Nach Einschätzung von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher
(Grüne) wird das Gesundheitswesen in dieser Grippesaison mit deutlich
mehr Atemwegserkrankungen zu tun bekommen. Sie rief zur Teilnahme an
der Grippeschutzimpfung auf. «Angesichts des Coronavirus ist es in
diesem Jahr besonders wichtig, dass sich viele Menschen gegen die
Grippe impfen lassen, damit sich die Atemwegserkrankungen Influenza
und Covid-19 möglichst wenig überlagern», erklärte Nonnemacher.
Genügend Dosen des Impfstoffes seien vorhanden, versicherte sie am
Mittwoch im Gesundheitsausschuss.

In der Saison 2018/2019 wurden im Land insgesamt 5453 Erkrankungen
mit Labornachweis gemeldet. Eine Grippesaison läuft von der 40. bis
zur 15. Kalenderwoche des folgenden Jahres. Im ersten Quartal des
Jahres werden immer die meisten Fälle gezählt.