Unicef: Kindersterblichkeit gesunken - aber Sorgen in Corona-Pandemie

New York (dpa) - Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des
UN-Kinderhilfswerks Unicef weltweit so wenige Kinder unter fünf
Jahren an vermeidbaren Ursachen gestorben wie nie zuvor seit Beginn
der Statistiken. Angesichts der Corona-Pandemie warnen die UN aber
vor einem neuen Anstieg. 5,2 Millionen Kinder seien 2019 weltweit an
vermeidbaren Ursachen gestorben, teilte Unicef gemeinsam mit anderen
UN-Organisationen am Mittwoch in New York in einem Bericht zur
Kindersterblichkeit mit. 1990 seien es noch 12,5 Millionen Kinder
gewesen.

Die Coronavirus-Pandemie habe in diesem Jahr aber zu großen Störungen
in den Gesundheitssystemen geführt und gefährde die erzielten
Fortschritte, hieß es weiter. «Ohne dringend benötigte Investitionen,

um die gestörten Gesundheitssysteme wieder hochzufahren, könnten
Millionen von Kindern unter fünf Jahren - vor allem Neugeborene -
sterben», sagte Unicef-Chefin Henrietta Fore.

Eine Unicef-Studie in 77 Ländern habe ergeben, dass mehr als zwei
Drittel davon zumindest teilweise Störungen bei Gesundheitschecks und
Impfungen für Kinder beobachteten. Das liege unter anderem daran,
dass viele Gesundheitseinrichtungen geschlossen seien oder Eltern
diese aus Sorge vor einer Ansteckung mit ihren Kindern nicht
aufsuchten. Besonders betroffen seien etwa Afghanistan, Bolivien,
Libyen, der Sudan und Pakistan.