Zahl der mit Corona infizierten Migranten auf Lesbos steigt auf 35

Athen (dpa) - Im überfüllten Flüchtlingslager von Moria auf der Insel

Lesbos sind nun 35 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet
worden. Das teilte das griechische Migrationsministerium am Dienstag
in Athen mit. Vorausgegangen waren 2000 Tests, seit das Virus
vergangene Woche bei einem der Lagerbewohner entdeckt worden war. Die
Betroffenen seien isoliert worden, nur einer von ihnen zeige
Symptome, hieß es. Das gesamte Lager bleibe bis zum 15. September
unter Quarantäne.

Ein 40 Jahre alter Mann, dem bereits im Juli Asyl gewährt worden war,
soll das Virus eingeschleppt haben. Er sei zwischenzeitlich von Moria
nach Athen gereist und habe das Virus mutmaßlich auf seiner Rückreise
mitgebracht. In Moria leben derzeit rund 12 600 Flüchtlinge und
Migranten bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen.

Mitte August waren bereits auf der benachbarten Insel Chios im Lager
von Vial fünf Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Die Ausbreitung konnte jedoch gestoppt werden, indem die Betroffenen
isoliert wurden.