Rosenheim verzeichnet trotz Allgemeinbeschränkung mehr Corona-Fälle

Die Stadt Rosenheim kämpft seit Wochen mit Corona-Neuinfektionen.
Deswegen sind die Einschränkungen in der oberbayerischen Stadt
strenger als im Rest des Landes. Doch bringt das überhaupt etwas?

Rosenheim (dpa/lby) - Rund zwei Wochen nach Inkrafttreten
zusätzlicher Beschränkungen aufgrund der Corona-Krise hat Rosenheim
weiter mit steigenden Fallzahlen zu kämpfen. Nach Angaben des
Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
(LGL) vom Dienstag liegt die oberbayerische Stadt bei 64,8
Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, am
Vortag lag der Wert bei etwa 52,1.

Den bundesweit gültigen Grenzwert von 50 bei der sogenannten
7-Tage-Inzidenz hatte Rosenheim bereits im August überschritten und
daraufhin Einschränkungen für das öffentliche Leben erlassen. So
dürfen sich nur Gruppen mit bis zu fünf statt zehn Personen in der
Öffentlichkeit oder in Gaststätten treffen. Zudem sind private Feiern
eingeschränkt worden. Doch einen deutlichen Rückgang haben die
Beschränkungen bislang nicht gebracht.

Stadtsprecher Christian Schwalm begründete dies damit, dass die
Neuinfektionen zu 85 Prozent auf Reiserückkehrer zurückzuführen
seien. Zudem sei die Inzidenzzahl stark schwankend. «Mal ist sie
unter 50, mal darüber.» Die Beschränkungen seien nun bis 18.
September verlängert worden.

Spitzenreiter bei den Neuinfektionen im Freistaat bleibt das
schwäbische Memmingen, wo es nach den LGL-Zahlen hochrechnet auf 100
000 Einwohner binnen sieben Tage 70,7 neue Fälle gab (Vortag: 68,4).
Der Memminger Oberbürgermeister Manfred Schilder (CSU) hatte
Beschränkungen für die Allgemeinheit mit dem Hinweis abgelehnt, dass
die Infektionen nur auf Reiserückkehrer zurückzuführen seien, die in

Quarantäne seien.

Eine Sprecherin der 44 000 Einwohner großen Stadt betonte zudem, dass
der Sieben-Tage-Wert in Memmingen bereits auf 57 gesunken sei. Da das
LGL erst mit Verzögerung die Zahlen veröffentlichte, werde sich dies
erst am Mittwoch in der landesweiten Statistik zeigen.

Die dritte bayerische Stadt über dem 50er-Grenzwert bleibt Landshut
mit 53,9 Fällen (Vortag: 55,3). Im gesamten Freistaat sind bisher
59 937 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet
worden (Stand: Dienstag, 08.00 Uhr). Gestorben sind bislang im
Freistaat 2642 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten.
Als genesen galten rund 52 870 Menschen.