Bremen plant verkleinerten Freimarkt - ohne Alkohol

Bremen (dpa/lni) - Kein Alkohol, keine Festzelte, weniger Karussells
- so soll der 985. Bremer Freimarkt in diesem Corona-Herbst aussehen.
Die Landesregierung des kleinsten Bundeslandes beschloss am Dienstag,
das große Volksfest nicht abzusagen, sondern es verkleinert
stattfinden zu lassen. Damit geht es dem Freimarkt besser als anderen
Volksfesten mit Millionen Besuchern wie dem Oktoberfest in München
oder dem Cannstatter Wasen in Stuttgart. Zum Freimarkt waren
vergangenes Jahr 4,4 Millionen Gäste gekommen.

Das Konzept des Senats sieht vor, den Veranstaltungsort, die
Bürgerweide, komplett einzuzäunen. Es sollen nie mehr als 6000
Besucherinnen und Besucher zugleich eingelassen werden. Masken müssen
nicht überall getragen werden, sind aber an Ein- und Ausgängen und
beim Schlangestehen Pflicht.

«Mehr Familie, weniger Party - das verlangt leider die
Corona-Pandemie, auch wenn wir alle uns natürlich den Freimarkt
wünschen würden, den wir in den vergangenen Jahren lieb gewonnen
haben. Aber den können wir uns in diesem Jahr nicht erlauben», sagte
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). «Wir hoffen jetzt, dass wir
uns mit den Schaustellern in den nächsten Tagen verständigen können.
»

Die Betreiber von Fahrgeschäften und Buden müssen entscheiden, ob sie
unter diesen Umständen überhaupt zum Freimarkt kommen. Sie sind von
der Absage fast aller Volksfeste seit März wirtschaftlich schwer
getroffen. Allerdings schmeckt ihnen das vorgesehene Alkoholverbot
nicht. Bovenschulte schloss nicht aus, dass diese Einnahmeverluste
teilweise entschädigt werden könnten. Auch der Termin muss neu
festgelegt werden. Der Senat ist bereit, den Freimarkt auf vier
Wochen zu verlängern. Ursprünglich war der Markt vom 16. Oktober bis
zum 1. November geplant.

Auch beim Hamburger Winterdom ab 6. November und anderen Märkten in
Norddeutschland soll kein Alkohol ausgeschenkt werden.