Hennig-Wellsow schlägt mobile Corona-Ermittlungsgruppe vor

Erfurt/Berlin (dpa/th) - Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Susanne
Hennig-Wellsow, hat die Einrichtung einer landesweit einsetzbaren
Ermittlungsgruppe bei Corona-Ausbrüchen ins Spiel gebracht. Eine
«Mobile Corona-Ermittlungsgruppe» (MCE) könne kommunale
Gesundheitsämter bei größeren Corona-Ausbrüchen entlasten. «Wenn
bei
einem Fußballspiel oder einer größeren Tagung ein Super-Spreader
unterwegs ist, müssen auf einen Schlag Hunderte von Infektionsketten
nachverfolgt werden. Das ist für ein kleines Gesundheitsamt kaum zu
bewerkstelligen», sagte Hennig-Wellsow laut Mitteilung von Dienstag.

Die Expertengruppe könnte aus Mitteln finanziert werden, die der Bund
zur Stärkung Öffentlicher Gesundheitsdienste zur Verfügung stellen
möchte. Bis 2026 sollen dafür an die bundesweit 375 Ämter vier
Milliarden Euro fließen. Vorgesehen ist unter anderem, bis Ende 2022
mindestens 5000 unbefristete Vollzeitstellen im Öffentlichen
Gesundheitsdienst neu entstehen zu lassen. Geplant ist zudem breit
angelegte Unterstützung bei neuen digitalen Lösungen, etwa für
Meldewege. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach am Dienstag in
einer Videokonferenz unter anderem mit Vertretern von
Gesundheitsämtern zu dem Thema.

«In Thüringen sind viele Gesundheitsämter sehr stark belastet, weil
viele Stellen nicht besetzt werden können», sagte Hennig-Wellsow.
Auch deshalb sei es gut, dass mit den Bundesmitteln eine Erhöhung der
Besoldung für die Mitarbeiter der Gesundheitsämter einhergehe. Denn
gerade auf dem Land sei es schwierig, gutes Personal zu finden.