Corona-Zahlen auf Bali seit Öffnung für Lokaltourismus verdoppelt

Jakarta (dpa) - Auf der beliebten indonesischen Urlaubsinsel Bali hat
sich die Zahl bestätigter Corona-Infektionen seit der Öffnung für den

einheimischen Tourismus Ende Juli verdoppelt. Allein am Dienstag
meldete die Insel mit ihren rund 4,2 Millionen Einwohnern 164 neue
Fälle. Damit stieg die Gesamtzahl auf mehr als 6500. Zum Vergleich:
Am 31. Juli, als erstmals seit März wieder Gäste von den anderen
Inseln des Archipels einreisen durften, lag die Zahl noch bei 3300.
In den vergangenen fünf Wochen ist auch die Zahl der Todesopfer in
Verbindung mit Covid-19 von 48 auf 128 gestiegen.

Zuvor war die gerade bei Surfern und Yogis beliebte «Insel der
Götter» vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen. Deshalb
hatte die Regionalregierung entschieden, Ende Juli zumindest den
lokalen Tourismus wiederzubeleben. Für ausländische Gäste herrscht
bis mindestens Anfang 2021 weiter eine Reisesperre.

Ady Wirawan, Epidemiologe an der Udayana-Universität in Bali, führt
den Anstieg zumindest teilweise auf die Öffnung für den einheimischen
Tourismus zurück. «Es liegt nicht an den Besuchern an sich, aber die
Wiedereröffnung hat die Leute veranlasst, unvorsichtiger zu werden»,
sagte er. Viele Balinesen seien dringend auf die Urlauber angewiesen,
um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Derweil ist im besonders schwer von der Pandemie betroffenen
Inselstaat Indonesien die Gesamtzahl offiziell erfasster Infektionen
auf mehr als 200 000 gestiegen. Die Zahl gemeldeter Todesfälle stieg
auf rund 8200.