Corona-Auflagen für Saunen im Norden sollen gelockert werden

Weitere Corona-Lockerung im Norden angekündigt: Das Kabinett will
nächste Woche die strengen Regeln für Saunen erweitern. Zuvor hatten
die Betreiber der Holstentherme in Kaltenkirchen massive Vorwürfe
gegen die Landesregierung erhoben.

Kaltenkirchen/Kiel (dpa/lno) - Die Landesregierung will die strengen
Corona-Regeln für Saunen in Schleswig-Holstein lockern. Eine
Erweiterung der bestehenden Regelung sei in Arbeit und solle in der
kommenden Woche im Kabinett beschlossen werden, teilte ein Sprecher
des Gesundheitsministeriums am Montag in Kiel auf Nachfrage der
Deutschen Presse-Agentur mit.

Zuvor hatte die Holstentherme in Kaltenkirchen (Kreis Segeberg)
massive Kritik an der Landesregierung wegen der unverändert strengen
Corona-Auflagen für Saunen geübt. Die Landesregierung halte strikt an
ihren Beschränkungen fest - ohne wissenschaftliche Begründung,
kritisierte die Geschäftsführung des Spaßbads. In allen Bundeslände
rn
außer Schleswig-Holstein seien die Corona-Regeln für den Besuch
öffentlicher Saunaanlagen bereits gelockert worden.

In Schleswig-Holstein darf unabhängig von der Größe einer
Saunalandschaft das Angebot nur ein Gast oder Haushalt gleichzeitig
nutzen.

Der Ministeriumssprecher betonte, die Landesregierung habe die
Infektionslage ständig im Blick und überprüfe und bewerte die daraus

abgeleiteten Maßnahmen immer wieder neu. In einem ersten Schritt sei
die gleichzeitige Nutzung von Saunen, Whirlpools und vergleichbaren
Einrichtungen von Einzelpersonen oder durch die Mitglieder eines
gemeinsamen Hausstands ermöglicht worden. Nächste Woche wolle das
Kabinett eine Erweiterung dieser Regelung beschließen.

Die Geschäftsführung der Holstentherme warnte, nicht nur das
Schwimmangebot für Schulen und Vereine sei gefährdet. Sondern es
seien auch Arbeitsplätze gefährdet, weil dringend benötigte Einnahmen

für den subventionierten Thermenbetrieb fehlten. Allein in der
Holstentherme seien 160 Mitarbeiter davon betroffen. Bislang habe die
Landesregierung die vom Deutschen Sauna-Bund vorgelegten
Handlungsempfehlungen ignoriert. Ebenso sei «ein Brandbrief» der
Therme an Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) bislang unbeantwortet
geblieben. Der Ministeriumssprecher sagte, der Brief sei am 1.
September eingegangen und eine Antwort werde den Betreibern der
Therme kurzfristig zugehen.