Drei Städte in Bayern über Corona-Grenzwert von 50 Neuinfektionen

Drei bayerische Städte haben den Wert von 50 Corona-Neuinfektionen
pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten. In der Stadt
mit der deutlichsten Zunahme soll dies aber trotzdem weiterhin keine
Folgen für die Allgemeinheit haben.

Memmingen (dpa/lby) - Drei bayerische Städte haben am Montag den
Grenzwert für 50 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen teils deutlich überschritten. Spitzenreiter bei den
Neuinfektionen ist das schwäbische Memmingen mit einer sogenannten
7-Tage-Inzidenz von 68,44. Wie das Bayerische Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit berichtete, liegt das
niederbayerische Landshut bei 55,25 Fällen und Rosenheim in
Oberbayern bei 52,11 Fällen hochgerechnet auf 100 000 Einwohner.

Die von Bund und Ländern vereinbarte Schwelle für verschärfte
Beschränkungen des öffentlichen Lebens liegt bei der 50er-Marke. In
Rosenheim und Landshut gab es bereits vor dem Überschreiten dieser
Grenze spezielle Vorschriften. So dürfen sich nur Gruppen bis fünf
statt zehn Personen in der Öffentlichkeit oder in Gaststätten
treffen.

In Landshut wurde wegen der Entwicklung nun angeordnet, dass mit dem
Schulbeginn an diesem Dienstag auch Grundschüler während des
Unterrichts Masken tragen müssen. Dies gilt bayernweit ansonsten nur
für die weitergehenden Schulen. Die Landshuter Grundschüler sollen
zumindest in der ersten Schulwoche nun auch Masken tragen, teilte die
Stadtverwaltung mit.

In Rosenheim sollen die bereits am 25. August in Kraft getretenen
Beschränkungen nach Angaben eines Sprechers unverändert gelten, bis
der Wert der Neuinfektionen unter die erste Warnstufe von 35 fällt.
In der Stadt gibt es auch eine Beschränkung auf maximal 50 Teilnehmer
bei privaten Veranstaltungen in Räumen.

In Memmingen soll es trotz der deutlichen Zunahme der
Infektionszahlen binnen weniger Tage keine allgemeinen Beschränkungen
geben. Bei den Infizierten handele es sich ausschließlich um
Reiserückkehrer aus Risikogebieten, darunter mehrere Familien, die im
Urlaub miteinander in Kontakt standen, betonte die Verwaltung. «Da
alle Infizierten in häuslicher Quarantäne sind und keine
Kontaktpersonen in Memmingen hatten, sind keine Einschränkungen für
die Allgemeinheit notwendig», sagte Oberbürgermeister Manfred
Schilder (CSU).

Im gesamten Freistaat sind bisher 59 524 Menschen positiv auf das
Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden (Stand: Montag, 08.00 Uhr).
Gestorben sind bislang im Freistaat 2640 Menschen, die sich mit dem
Erreger infiziert hatten. Als genesen galten rund 52 500 Menschen.