Kalayci warnt vor hohen Infektionszahlen bei jungen Berlinern

Berlin (dpa/bb) - Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat vor den
deutlich gestiegenen Corona-Infektionszahlen bei jüngeren Menschen in
Berlin gewarnt. «Wir haben noch nie so hohe Zahlen gehabt wie jetzt
in der Altersgruppe 20 bis 24», sagte Kalayci (SPD) am Montag vor dem
Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Zahl der
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche liege bei dieser
Gruppe bei 43,1. «In Berlin ist der Durchschnitt bei 13,7», sagte die
SPD-Politikerin.

Diese hohen Werte bei den jungen Erwachsenen machten ihr schon
Sorgen. «Auch wenn sie die Krankheit gut überstehen, ist die Gefahr,
dass sie als Superspreader andere anstecken», so die
Gesundheitssenatorin. Bei den 80- bis 89-Jährigen liege der Wert bei
nur 1,1. «Das heißt, wir haben es sehr gut geschafft, die älteren
Menschen in unserer Stadt gut zu schützen.»

Große Unterschiede sind Kalayci zufolge auch zwischen den einzelnen
Berliner Bezirken zu sehen. In Friedrichshain-Kreuzberg liegt die
Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei aktuell
31,3. In Mitte sind es 21,3 - beides Zahlen deutlich über dem
Berliner Durchschnitt. «Friedrichshain-Kreuzberg wird auch in den
ersten 15 Landkreisen vom Robert Koch-Institut zurzeit erwähnt, kommt
also bei den Top 15 vor», sagte Kalayci.

Verantwortlich für überdurchschnittliche Infektionszahlen seien
Reiserückkehrende, aber auch das Freizeitverhalten. «Das Thema Party
spielt hier eine Rolle», sagte Kalayci. Das spiegele sich auch in
altersbezogenen Daten wieder.