Blinde wieder sehend machen: Botond Roska erhält den Körber-Preis

Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Körber-Stiftung überreicht am
Montag (11.00 Uhr) ihren mit einer Million Euro dotierten Preis für
die Europäische Wissenschaft an den ungarischen Mediziner Botond
Roska. Mit der Auszeichnung würdigt die Stiftung Roskas
wissenschaftliche Bemühungen, erblindeten Menschen das Augenlicht
zurückzugeben. Der 50-jährige Forscher habe die
Augenheilkunde revolutioniert und zähle zu den weltweit führenden
Experten, hieß es. Zu der Feier im Festsaal des Hamburger Rathauses
wird der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar (61) erwartet. Er
soll mit dem Preisträger ein Gespräch führen.

Roska arbeitet daran, Erkrankungen der Netzhaut mit Gentherapien zu
heilen und zu lindern. Der in Basel forschende Arzt schaffte es,
einen Zelltyp im Auge so umzuprogrammieren, dass  dieser die Funktion
von defekten Lichtrezeptor-Zellen übernehmen konnte. Blinde Netzhäute
konnte er damit wieder lichtempfindlich machen. Die klinische
Erprobung bei blinden Menschen hat bereits begonnen. Nach Angaben der
Körber-Stiftung sind weltweit geschätzt etwa 36 Millionen Menschen
blind. Mehr als eine Milliarde leide an einer erheblichen
Sehbehinderung.