Medien: Italien verlängert Bündel von Anti-Corona-Maßnahmen

Rom (dpa) - Die italienische Regierung verlängert laut
Medienberichten die zentralen Coronaschutz-Maßnahmen wie
Maskenpflicht und Abstandsregeln. Viele bisherige Vorschriften galten
offiziell nur bis Montag. Wie die Zeitung «Corriere della Sera» am
Sonntag schrieb, verlängert Ministerpräsident Giuseppe Conte die
Vorschriften zur Bekämpfung der Virus-Pandemie in einem neuen Dekret
bis 30. September.

Demnach gilt in Italien in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln
die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Busse dürfen künftig
bis zu 80 Prozent besetzt sein. Menschen sollen überall einen Abstand
von mindestens einem Meter halten. Größere Ansammlungen sind weiter
verboten.

Nach Angaben der «La Repubblica» bleiben auch die Beschränkungen fü
r
Einreisende aus Kroatien, Griechenland, Spanien und Malta in Kraft.
Sie müssen einen negativen Corona-Test vorweisen. Außerdem werde das
Verbot von Tanzveranstaltungen und Konzerten aufrecht erhalten. Auf
Plätzen und an anderen Orten, wo sich abends oft viele Italiener
draußen treffen, muss von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr ebenfalls ein
Atemschutz getragen werden. Fußballspiele mit Fans bleiben verboten.
Es wurde erwartet, dass das Dekret in Kürze publiziert wird.

In Rom hatten am Samstag rund 2000 Menschen gegen die
Corona-Schutzmaßnahmen der Mitte-Links-Regierung protestiert. Sie
sprachen von einer «Gesundheitsdiktatur».

In Italien war die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem
Coronavirus am Freitag mit über 1700 Fällen auf den bis dahin
höchsten Wert seit Anfang Mai gestiegen. Am Samstag verzeichneten die
Behörden dann 1695 Fälle in 24 Stunden und 16 neue Todesfälle.
Experten betonen weiter, dass die Pandemie unter Kontrolle sei.
Insgesamt haben sich in Italien gut 276 000 Menschen nach offiziellen
Angaben mit dem Coronavirus infiziert. Es gab mehr als 35 500
Covid-19-Tote.