Holpriger Schulstart: Weitere Quarantäne-Fälle unter Schülern

Das Kultusministerium sieht den Schulstart nach den Sommerferien als
gelungen an. Ganz ohne Corona-Folgen für die Schulen - und Schüler -
geht es allerdings nicht. An weiteren Schulen wurden Quarantänen
angeordnet. Und wie entwickeln sich die Infektionszahlen im Land?

Hannover/Celle (dpa/lni) - Inmitten der Coronavirus-Pandemie verläuft
Niedersachsens Start ins neue Schuljahr holprig: Schüler mehrerer
Schulen im Land haben sich mit dem Virus infiziert. Beschränkungen
wurden verhängt.

Am Artland-Gymnasium in Quakenbrück hätten sich vier Schülerinnen und

Schüler mit dem Virus infiziert, teilte der Landkreis Osnabrück am
Sonntag mit. Der Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück,
die niedersächsische Landesschulbehörde und die Schulleitung hätten
entschieden, den Schulbetrieb zunächst für zwei Tage - Montag und
Dienstag - einzustellen. Ziel sei zu verhindern, dass sich das Virus
unkontrolliert verbreite. Kontakte zwischen Schülern und Lehrern
sollten ermittelt werden. Betroffen seien Schüler verschiedener
Klassen und Jahrgängen, bisher seien sechs Klassen sowie 16 Lehrer
als Kontaktpersonen identifiziert. Weitere Tests seien für den
Wochenbeginn geplant.

Zuvor hatte das Gesundheitsamt des Landkreises Celle an drei Schulen
Beschränkungen verhängt, ein Verdachtsfall an einer Schule in Empelde
in der Region Hannover bestätigte sich zudem. Schulschließungen gebe
es im Raum Celle aber nicht, teilte der Landkreis mit. In einer
Schule sei in Ganztagsgruppen in 39 Fällen Quarantäne verhängt worden

- sowohl für Zweitklässler als auch für Viertklässler. Die anderen

Kinder könnten am Montag ganz normal zum Unterricht kommen. Auch
sieben Kinder einer Oberschule in Westercelle müssten in Quarantäne.
Weitere sieben Quarantänefälle gab es demnach in zwei Klassen an
einer Berufsschule in Altenhagen.

Die Gesamtzahl der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen stieg auch
am Sonntag wieder, wie das Sozialministerium in Hannover mitteilte.
Die Zahl der bestätigten Infektionen erhöhte sich um 48 auf 17 266
Fälle. 87,9 Prozent der Betroffenen sind demnach genesen. Seit
Sonntag vor einer Woche betrug der Anstieg in Niedersachsen 543
Fälle. Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den
vergangenen sieben Tagen lag landesweit bei 6,4, am höchsten fiel der
Wert im Landkreis Celle mit 13,4 aus.

In Empelde bestätigte Schulleiter Kay Warneke Medienberichten
zufolge, dass Schüler aus fünf bis sechs Kursen, die der erkrankte
Jugendliche besucht habe, voraussichtlich bis zum 17. September eine
häusliche Quarantäne einhalten müssten. Die restlichen Schülerinnen

und Schüler des betroffenen Oberstufenjahrgangs würden in der Zeit
ebenfalls im Homeschooling unterrichtet.

Gut eine Woche nach Schuljahresbeginn waren landesweit 22 Schulen von
Corona-Einschränkungen betroffen. Wegen festgestellter Infektionen
seien 43 Klassen und 3 Jahrgänge in den Heimunterricht geschickt
worden, teilte das Kultusministerium mit. Ganze Schulschließungen gab
es nicht. Oft müssten auch nicht alle betroffenen Schüler in
Quarantäne. Das Ministerium verwies darauf, dass die Einschränkungen
nicht mit Unterrichtsausfall gleichzusetzen seien. Die Schulen seien
verpflichtet, von der Quarantäne betroffenen Schülerinnen und Schüler

im Distanzunterricht zu betreuen. Insgesamt sei der Neustart des
Unterrichts aus Sicht des Ministeriums dennoch gut verlaufen.

Im Landkreis Cuxhaven trafen Corona-Beschränkungen drei Klassen der
Oberschule in Dorum, wie der Kreis kürzlich mitteilte. In Dorum sei
ein Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Im Kreis
Goslar sind zwei Klassen an Schulen in Seesen beziehungsweise in
Goslar in Quarantäne. Vorsorglich wurde auch eine Klasse des
Theodor-Heuss-Gymnasiums in Wolfenbüttel in Quarantäne geschickt.
Auch in Göttingen und Seelze waren Schulen betroffen.