Hubig sieht in Sommerschule Gewinn für alle - Herbstschule kommt

Beim Homeschooling in Corona-Zeiten ist mancher Schüler nicht richtig
mitgekommen. In einer Sommerschule konnten Kinder und Jugendliche
aber Verpasstes nachholen - mit Erfolg.

Mainz (dpa/lrs) - Fast 80 Prozent der Schüler der ersten Sommerschule
in Rheinland-Pfalz fühlten sich danach besser auf das neue Schuljahr
vorbereitet. Ungefähr genauso viele stimmten in einer Umfrage der
Aussage, dass sie in dieser Ferienwoche viel gelernt hätten, eher
oder ganz zu. Nahezu 60 Prozent der Jungen und Mädchen sagten, sie
seien in Deutsch besser geworden, in Mathe seien es sogar mehr als
zwei Drittel (68,2 Prozent). Ihre Angaben deckten sich mit den
Aussagen der Kursleiter, wie der Sprecher des rheinland-pfälzischen
Bildungsministeriums, Henning Henn, der Deutschen Presse-Agentur
in Mainz sagte.

Grundlage ist eine Befragung von rund 1300 Teilnehmern der
Sommerschule. Darunter waren 850 Schüler, zum Teil mit Unterstützung
ihrer Eltern, und 450 Kursleiter. «Die Sommerschule war ein Gewinn
für alle Beteiligten», sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD).
«Rund 75 Prozent der befragten Schüler gaben an, sich gerne wieder
bei einem Ferien-Lernangebot anzumelden.» Daher werde es auch eine
Herbstschule geben.

Nach deren Einschätzung war für das erfolgreiche Lernen vor allem ein
klarer Tagesablauf hilfreich. Mehr als die Hälfte der ehrenamtlichen
Lehrkräfte sagte zudem, dass sie den Unterricht in einer neu
zusammengesetzten Lerngruppe als besonders fördernd für das
gemeinsame Leben empfanden. Gut 90 Prozent der befragten Schüler
lobten ihre Kursleiter. Der Spaß sei nicht zu kurz gekommen, wie
viele Aussagen der Schüler zeigten, heißt es in der Umfrage. 59
Prozent der Kinder und Jugendlichen gaben zudem an, neue Freunde
kennengelernt zu haben.

Rund die Hälfte der Jungen und Mädchen waren Grundschüler. Ein
Viertel kam aus Gymnasien, 14 Prozent aus Realschulen plus sowie
knapp elf Prozent aus Integrierten Gesamtschulen.

In den meisten Gruppen (fast 69 Prozent) lernten zwischen sechs und
zehn Schülern zusammen. Nur in 6,5 Prozent bestand die Ferienklasse
aus 11 bis 15 Schülern. In einem Viertel der Gruppen holten nur ein
bis fünf Teilnehmer versäumten Unterrichtsstoff nach.

An der ersten Sommerschule in den letzten beiden Ferienwochen (5. bis
24. August) hatten insgesamt rund 20 000 Kinder und Jugendliche
teilgenommen. Die Jungen und Mädchen konnten eine Ferienwoche lang
täglich drei Stunden lang Lerninhalte nachholen. Das Programm mit 345
Nachhilfeangeboten in Deutsch und Mathematik im Corona-Sommer war
nach Darstellung des Ministeriums bundesweit einzigartig.