Studie zu Corona: Dynamik der Virusverbreitung bisher überschätzt

Dresden (dpa/sn) - Die sächsischen Schulen haben sich nach ihrer
Wiedereröffnung in der Corona-Krise nicht als Hotspots bei
Infektionen erwiesen. Das ist ein Ergebnis einer Studie der
Universitätsklinik Dresden, deren erste Phase am Montag vorgestellt
wurde. Bei 2045 untersuchten Blutproben konnten in zwölf Fällen
zweifelsfrei Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen
worden. In einigen Schulen habe es bestätigte Corona-Fälle gegeben.
Dennoch seien bei Lehrern und Schülern an den Schulen nicht
überdurchschnittlich mehr Antikörper nachweisbar. Die Dynamik der
Virusverbreitung sei bisher überschätzt worden, hieß es. Das bedeute

aber nicht, dass das Virus weniger gefährlich ist, sagte
Studienleiter Reinhard Berner.

Untersucht wurden im Mai und Juni mehr als 1500 Schüler und etwa 500
Lehrer aus Dresdner Schulen und Schulen im Landkreis Bautzen. Die
Studie sei repräsentativ für Regionen mit niedrigen Infektionszahlen,
betonte Berner. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) kündigte an,
dass nach den Sommerferien an den Schulen der Normalbetrieb mit
Hygienevorschriften wieder beginnt.