Österreich plant Corona-Ampel-Warnsystem

Wien (dpa) - Österreich will ein landesweites Corona-Ampelsystem
einführen. In vier Farben von grün bis rot soll darin die
Infektionslage auf Ebene der Bezirke (entsprechend etwa der
Kreisebene in Deutschland) eingestuft werden. Neben den
Ansteckungszahlen sollen auch die Nachverfolgbarkeit der Fälle, die
Testzahlen und die örtlichen Kapazitäten der Krankenhäuser eine Rolle

spielen, erklärte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz
(ÖVP) am Donnerstag in Wien. Ziel sei ein einheitliches Vorgehen, das
trotzdem regionalen Handlungsspielraum zulasse. «Wir wollen uns
österreichweite Maßnahmen so lange wie möglich ersparen», so Kurz.


Zudem sollen die Screening-Programme etwa in Risikobetrieben oder dem
Tourismus verstärkt werden. Für die Nachverfolgung von Kontakten und
die Überwachung verhängter Quarantänemaßnahmen will die Regierung
außerdem 300 Soldaten und 500 Polizisten abstellen.

In Österreich gibt es aktuell rund 1150 aktiv an Covid-19 Erkrankte,
mit Abstand die meisten von ihnen in Oberösterreich und in Wien. 78
Patienten liegen in Krankenhäusern, zwölf von ihnen auf der
Intensivstation.