Studie: Viele Unternehmen planen nach Corona mit mehr Homeoffice

Stuttgart (dpa) - Das Homeoffice dürfte einer Studie zufolge auch
über das Ende der Corona-Zeit hinaus an Bedeutung gewinnen und in
vielen Unternehmen neue Normalität werden. Forscher des Stuttgarter
Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und
der Deutschen Gesellschaft für Personalführung haben für ein Lagebild

die Stimmung in rund 500 Unternehmen abgefragt. Ergebnis: Fast die
Hälfte (42 Prozent) hat schon beschlossen, die Möglichkeiten, von zu
Hause aus zu arbeiten, nach der Corona-Krise noch auszuweiten. Ein
ebenso großer Anteil ist zwar noch unentschlossen, zurück zu weniger
Homeoffice will aber kaum ein Unternehmen, heißt es in der am
Donnerstag veröffentlichten Studie.

Die übergroße Mehrheit der Unternehmen habe gute Erfahrungen gemacht.
So seien fast 90 Prozent mehr oder minder eindeutig zu der Erkenntnis
gelangt, dass bei ihnen mehr Homeoffice möglich sei, ohne dass
dadurch irgendwelche Nachteile entstünden. Fast ebenso viele sind
zudem der Ansicht, dass sie den Wunsch der Mitarbeiter, von zu Hause
aus zu arbeiten, künftig nicht mehr so einfach ablehnen können.

Bedarf an Nachbesserungen gebe es allerdings auch, schreibt das
Forscherteam um Studienleiterin Josephine Hofmann. Das am häufigsten
genannte Defizit sei eine fehlende Strategie gegen sogenannte
Entgrenzungserscheinungen. Sprich: bei vielen verschwimmt im
Homeoffice die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, ohne dass die
Unternehmen und die verantwortlichen Führungskräfte ein Rezept
dagegen hätten. Zudem fehle es bei der «Führung auf Distanz» an
Routine. Auch technische Mängel machten die Unternehmen aus. Vor
allem wurden Schwierigkeiten beklagt, Dokumente elektronisch
signieren zu können.