Unternehmer und Selbstständige können neue Corona-Zuschüsse bekommen

Magdeburg (dpa/sa) - Selbstständige und mittelständische Unternehmen
in Sachsen-Anhalt können von Freitag an staatliche Zuschüsse
beantragen, um Umsatzeinbußen durch die Corona-Pandemie abzufedern.
Mit den sogenannten Überbrückungshilfen können Fixkosten in Höhe vo
n
bis zu 150 000 Euro ausgezahlt werden, wie das Wirtschaftsministerium
am Mittwoch in Magdeburg mitteilte. Wer das Geld bekommen wolle,
müsse über seinen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer einen
digitalen Antrag bei der landeseigenen Investitionsbank stellen.

Zahlreiche Branchen wie der Einzelhandel, die Kultur- und
Kreativwirtschaft, Touristiker und Teile der Industrie litten nach
wie vor unter Umsatzeinbußen durch die Einschränkungen zur Eindämmung

der Corona-Pandemie, sagte Wirtschaftsminister Armin Willingmann
(SPD) laut Mitteilung. Wer mit Veranstaltungen sein Geld verdiene
könne seinen Geschäftsbetrieb in vielen Fällen überhaupt noch nicht

wieder aufnehmen. Daher seien die Überbrückungshilfen umso wichtiger.
Mit den Zuschüssen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, gehe es um

die Rettung zahlloser Arbeitsplätze, so Willingmann.

Zuvor hatte die Bundesregierung den Weg für die Überbrückungshilfen
frei gemacht. Der Bund stellt deutschlandweit Hilfen mit einem
Volumen von 25 Milliarden Euro zur Verfügung.

Laut Ministerium können kleine Unternehmen, Mittelständler,
gemeinnützige Organisationen und hauptberufliche Soloselbstständige
die Zuschüsse beantragen. Voraussetzung ist, dass die Hilfesuchenden
im Mai und April einen Umsatzeinbruch von mindestens 60 Prozent im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum nachweisen können. Dann werden
zwischen 40 und 80 Prozent der betrieblichen Fixkosten erstattet.

Deutschlandweit verordneten die Länder Mitte März, das öffentliche
Leben herunterzufahren, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus
zu verlangsamen. Zahlreiche Branchen mussten schließen. Während die
meisten Unternehmen unter Hygieneauflagen wieder arbeiten können,
sind vor allem Veranstaltungen weiter eingeschränkt. Im Frühjahr
hatten der Bund und Sachsen-Anhalt bereits Soforthilfen aufgelegt, um
die Wirtschaft zu stützen. Laut Ministerium beantragte fast die
Hälfte aller infrage kommenden Unternehmen diese Unterstützung.