Land kündigt schnelle Bearbeitung von Überbrückungshilfe an

Wiesbaden (dpa/lhe) - Das Land Hessen will Unternehmen schnell Zugang
zur neuen Überbrückungshilfe des Bundes wegen der Corona-Krise
ermöglichen. Die Mitarbeiter des zuständige Regierungspräsidiums
Gießen und der Finanzverwaltung würden Anträge schnell und
unbürokratisch prüfen, sagte Innenminister Peter Beuth (CDU) am
Mittwoch: «Sie werden zeitnah Anträge prüfen, damit die Auszahlung
der notwendigen finanziellen Hilfe zur Existenzsicherung so rasch wie
möglich erfolgen kann.»

Die Corona-Überbrückungshilfe für kleine und mittelständische
Unternehmen ist ein Bundesprogramm. Die Länder sind für die
Antragsbearbeitung und die Auszahlung zuständig. Anders als bei der
Soforthilfe, die beim Regierungspräsidium Kassel beantragt wurde,
müssen sich laut dem Land Unternehmer an ein Steuerberater-,
Wirtschaftsprüfer- oder Buchprüferbüro wenden. Dort werden die
Voraussetzungen und Unterlagen geprüft. Anschließend wird der Antrag
über eine bundesweit einheitliche Software eingereicht.

«Die Corona-Überbrückungshilfe soll kleinen und mittelständischen
Unternehmen, die ihren Geschäftsbetrieb wegen der Corona-Krise ganz
oder zu wesentlichen Teilen einstellen mussten und dadurch weiterhin
hohe Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben, eine Liquiditätshilfe als
Existenzsicherung gewähren», sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir
(Grüne). Voraussetzung ist unter anderem ein Umsatzrückgang in den
Monaten April und Mai 2020 um mindestens 60 Prozent gegenüber dem
gleichen Zeitraum im Vorjahr.

Bereits die sogenannte Soforthilfe wegen der Corona-Krise war in
Hessen auf hohe Nachfrage gestoßen. Laut dem Land gingen 134 600
Anträge dafür bis Ende Mai ein. «Insgesamt wurden bisher rund 943
Millionen Euro Soforthilfe an hessische Unternehmerinnen und
Unternehmer ausgezahlt.» Der Großteil der Mittel kam mit 712
Millionen Euro vom Bund, der Rest vom Land Hessen.