Oberklasse-Hersteller im Rückwärtsgang - China stützt

BMW, Audi und Mercedes-Benz bekommen die Corona-Krise in sehr
ähnlicher Weise zu spüren und müssen beim Absatz kräftig einsteck
en.
Immerhin auf einen Markt können sich alle drei aber verlassen.

München/Ingolstadt/Stuttgart (dpa) - Die drei großen deutschen
Oberklasse-Autohersteller haben im Gleichschritt mit der
Corona-Pandemie zu kämpfen. Im zweiten Quartal sackten die Absätze
von BMW, Audi und Mercedes-Benz - getrieben vom Einbruch in Europa
und den USA - ab, wie aus den am Dienstag und Mittwoch vorgelegten
Zahlen der Unternehmen hervorgeht. Einen positiven Auslieferungstrend
melden dagegen alle drei aus China.

Die Entwicklung der Erzrivalen war im zweiten Quartal insgesamt sehr
ähnlich. Daimler verzeichnete bei seiner Kernmarke einen Rückgang um
20,2 Prozent auf 457 711 Auslieferungen weltweit. Damit bleiben die
Stuttgarter vor der BMW-Gruppe, deren Kernmarke 430 397 Autos
absetzte, was einem Minus von 23,2 Prozent entsprach. Inklusive der
Töchter Mini und Rolls-Royce hätte BMW allerdings die Nase vor
Mercedes-Benz Cars. Audi wiederum meldet ein Minus von 22,8 Prozent
auf 354 232 Autos und liegt damit weit hinter beiden Konkurrenten.

Auch in den Regionen verlief die Entwicklung ähnlich: In China konnte
Mercedes-Benz um 21,6 Prozent zulegen, BMW - inklusive Mini - um 17,1
Prozent und Audi um 23,5 Prozent. «Das bisher beste zweite Quartal
von Mercedes-Benz in China zeigt die beeindruckende Geschwindigkeit,
mit der sich die Nachfrage in unserem größten Markt zurzeit erholt»,

sagte Vertriebschefin Britta Seeger. Audi berichtete vom besten Juni
in China und rechnet dort auch mit einem positiven Jahresergebnis.

Alle drei Marken trifft es in Europa besonders hart, wobei BMW und
Mini mit Rückgängen um 45,6 Prozent sowie Mercedes mit 46,5 Prozent
etwas glimpflicher davon kommen als Audi, wo mit einem Rückgang um
53,7 Prozent mehr als die Hälfte des Absatzes wegbricht.

In den USA trifft es BMW und Mini mit einem Minus von 39,5 Prozent am
härtesten, gefolgt von Audi mit einer 35,3-Prozent-Abnahme. Bei
Mercedes fällt der Rückgang mit 22 Prozent etwas sanfter aus.

Insgesamt scheint sich die Situation inzwischen aber zu verbessern.
Alle drei Hersteller berichteten bereits von besseren Zahlen für den
Juni. Bei Audi ging es im vergangenen Monat weltweit nur noch um 8,1
Prozent nach unten, bei BMW inklusive der Töchter um 9 Prozent.
Mercedes-Benz meldete sogar ein winziges Plus von 0,6 Prozent.