Corona-Krise bremst Messebranche wohl noch länger aus

Köln (dpa) - Trotz Lockerungen in vielen Bereichen ist die Situation
in der deutschen Messebranche weiterhin sehr angespannt. «Wir gehen
leider davon aus, dass das noch eine Weile so anhalten wird», sagte
der Geschäftsführer des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau
(Famab), Jan Kalbfleisch, der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe
etliche Unternehmen, die ihren Mitarbeitern das Reisen nach wie vor
untersagten - sowohl als Aussteller als auch als Messebesucher.

Außerdem seien die Corona-Schutzverordnungen in den Bundesländern
sehr unterschiedlich. Das mache es schwierig für Aussteller, die oft
auf verschiedenen Messen aktiv sind, ein einheitliches Hygienekonzept
vorzubereiten. Für den Herbst rechnet der Verband daher mit einer
großen Insolvenzwelle unter den Messebaubetrieben: Etwa 30 Prozent
der Unternehmen seien gefährdet, erklärte Kalbfleisch.

Die Kölner Messe hatte Anfang der Woche mehrere für den Herbst
geplante Messen abgesagt, die eigentlich als Neustart des Betriebs
nach der Corona-Zwangspause geplant gewesen waren. Weil etliche
Aussteller jedoch ihr Kommen abgesagt hatten, entschied man sich
letztlich für die Absage. Einige Messen - wie etwa die Marketingmesse
Dmexco - sollen stattdessen digital stattfinden, andere sind
verschoben worden. Die Deutsche Messe AG in Hannover stellt sich im
laufenden Jahr auf einen hohen zweistelligen Millionenverlust ein.
Auch hier wurden mehrere Ausstellungen abgesagt oder verschoben.