Weitere Corona-Unterstützungen für Künstler und Start-ups

Das kulturelle Leben in Hamburg fährt gerade wieder hoch. Die Stadt
hilft mit einer Neustartprämie. Bei jungen, innovativen Unternehmen,
die in coronabedingte Schräglage geraten sind, will sie mit viel Geld
einsteigen.

Hamburg (dpa/lno) - Mit weiteren gezielten Angeboten für Künstler und
Start-ups will Hamburg den kulturellen Neustart und finanzielle
Sicherheit für innovative Unternehmen in der Corona-Krise schaffen.
Ab sofort könnten in Not geratene Künstler und Kreative eine nicht
rückzahlbare Neustartprämie in Höhe von einmalig 2000 Euro
beantragen, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Dienstag nach
einer Senatssitzung. Antragsberechtigt seien Menschen mit Hamburger
Wohnsitz, die Mitglied der Künstlersozialkasse seien oder
entsprechende Voraussetzungen erfüllten.

In den vergangenen Monaten habe man gelernt, «was unter Corona geht
und was nicht», sagte Brosda. «Bei den Hilfen steht daher jetzt im
Vordergrund, Kunst und Kultur wieder zu ermöglichen.» Die
Neustartprämie sei ein wertvolles Signal in einer Zeit, «in der das
kulturelle Leben in der Stadt gerade massiv wieder hochfährt». In der
vergangenen Woche habe es die erste Theaterpremiere seit Monaten
gegeben. «Noch im Laufe dieses Monats werden weitere folgen.»

Mit dem Corona Recovery Fonds solle auch künftig verhindert werden,
dass junge, innovative Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern
coronabedingt ihre Ziele verfehlen oder sogar scheitern, sagte
Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Dafür stünden 50
Millionen Euro bereit, mit denen die Stadt sich an den Unternehmen
beteiligen wolle. «Und hoffentlich wird es so sein, dass man am Ende
des Tages ein wenig mitverdient. Das steht aber nicht im Fokus»,
sagte er.

Beide Maßnahmen seien Teil des Hamburger Konjunktur- und
Wachstumsprogramms 2020, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).
Insgesamt stünden für Neustartprämie und Recovery Fonds 75 Millionen

Euro in den Corona-Budgets bereit. Weitere Maßnahmen seien in
Vorbereitungen.

Addiere man alle seit März bis Ende Juni geleisteten
Schutzschirmmaßnahmen zusammen, komme am auf eine Finanzwirksamkeit
von rund vier Milliarden Euro, sagte Dressel. Den Löwenanteil machten
dabei mit allein 3,1 Milliarden Euro steuerliche Hilfen wie
Stundungen, die Herabsetzung von Vorauszahlungen oder ausgesetzte
Vollstreckungen aus.