Maschinen- und Anlagenbau: Düsterer Blick in die zweite Jahreshälfte

München (dpa/lby) - Der bayerische Maschinen- und Anlagenbau blickt
pessimistisch in die nahe Zukunft. Nur 38 Prozent der Unternehmen
erwarten eine Verbesserung des Auftragseingangs in der
zweiten Jahreshälfte, wie aus einer am Dienstag vorgestellten
Befragung des Branchenverbands VDMA Bayern hervorgeht. 17 Prozent
erwarten eine Verschlechterung, 45 Prozent keine Veränderung.
Allerdings wird der aktuelle Auftragseingang von 70 Prozent als
schlecht bewertet.

Dementsprechend schlecht ist die Auslastung der Betriebe. Zuletzt lag
sie im Schnitt bei 77 Prozent. Viele Unternehmen reagieren darauf: 78
Prozent gaben an, ihre Kapazitäten anzupassen. Fast alle davon nutzen
Kurzarbeit, zwei Drittel der Betriebe, die ihre Kapazität anpassen
wollen, haben einen Einstellungsstopp verhängt, und in 14 Prozent der
Fälle wird die Anpassung auch durch Personalabbau in der
Stammbelegschaft umgesetzt.

Beim Blick in die weitere Zukunft gibt es etwas mehr Optimismus:
Immerhin 46 Prozent der Betriebe glauben, dass sie bereits im
kommenden Jahr zum Umsatzniveau vor der Krise zurückkehren. Weitere
39 Prozent erwarten dies zumindest für 2022.

Von staatlicher Seite fordert der Verband unter anderem Investitionen
in den Breitbandausbau. Diese seien umso nötiger, als die
Corona-Krise auch die Arbeitswelt verändere, sagte die
Vorstandsvorsitzende des VDMA Bayern, Claudia Haimer. So wollen 57
Prozent der befragten Unternehmen die Möglichkeiten für Homeoffice
ausbauen. Dies müsse aber auf freiwilliger Basis passieren, sagte
Haimer. Ein Recht auf Homeoffice lehnen fast alle befragten
Unternehmen ab.