US-Elitehochschulen halten Wintersemester online ab

Boston (dpa) - Die US-Elite-Universität Harvard wird wegen des
Coronavirus im Wintersemester alle Vorlesungen online abhalten. Von
den Bachelor-Studierenden, die auf dem Campus wohnen, dürften rund 40
Prozent wieder in die Wohnheime und Burschenschaften einziehen,
erklärte die Hochschule im Bostoner Vorort Cambridge am Montag. Die
sonst üblichen doppelt belegten Zimmer solle es dabei nicht mehr
geben.

Auch an der zwischen New York und Philadelphia gelegenen Universität
Princeton werde «der meiste Unterricht» online stattfinden, hieß es
am Montag. Auch dort soll nur der Hälfte der Bachelor-Studierenden
erlaubt werden, wieder in Wohnheime auf dem Campus zu ziehen. Anders
als in Deutschland sind US-Universitäten mit Freizeitangeboten,
Partys und einem deutlich ausgebauteren Netz an Wohnheimen oft auch
für das Freizeitleben der Studierenden zentral. 

Beide Universitäten beabsichtigen jedoch keinen umfangreichen Erlass
von Studien- und Kursgebühren. Harvard kündigte kleinere
Corona-bedingte Senkungen von Gebühren für Studierende an, die nicht
auf dem Campus wohnen. Princeton versprach einen Rabatt von zehn
Prozent. An beiden Schulen kostet das Studium jährlich Zehntausende
Dollar, eine Modellrechnung in Harvard kommt für Kurs- und
Verwaltungsgebühren sowie Miete auf rund 72 000 Dollar (64 000 Euro)
Kosten im Jahr.

Allerdings gibt es in den USA ein stark ausgebautes
Stipendiatensystem und Unterstützung für soziale Härtefälle.
Studierende aus Familien mit einem Einkommen von weniger als 65 000
Dollar müssen beispielsweise in Harvard keine Gebühren bezahlen.