Landrat rechnet nicht mit schnellem Produktionsstart bei Tönnies

Gütersloh (dpa) - Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer rechnet
nicht mit einem kurzfristigen Hochfahren der Produktion im
Schlachtbetrieb von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. «Das Konzept, das
die Firma vorgelegt hat, beantwortet bei Weitem nicht alle Fragen,
die geklärt werden müssen. Also bis der Betrieb wieder anläuft, kann

es noch dauern!», sagte der CDU-Politiker am Montag dem WDR vor einem
Treffen von Vertretern der Behörden und des Unternehmens.

Hintergrund sind mehr als 1000 positiv auf das Coronavirus getestete
Tönnies-Mitarbeiter am Standort in Rheda-Wiedenbrück. Die Befunde
hatten zu regionalen Einschränkungen im öffentlichen Leben in den
Kreisen Gütersloh und Warendorf geführt. Für den Kreis Gütersloh
gelten die Einschränkungen noch bis in die Nacht auf Mittwoch 0 Uhr.
Für den Kreis Warendorf waren sie bereits Ende Juni ausgelaufen.

Seit Montagvormittag (10 Uhr) sprechen Vertreter der
Bezirksregierung, des Kreises und der Stadt Rheda-Wiedenbrück über
das von Tönnies in der vergangenen Woche vorgelegte Hygiene-Konzept.
Die Stadt Rheda-Wiedenbrück hatte die Schließungsverfügung der
gesamten Schlacht- und Fleischfabrik bis zum 17. Juli verlängert.

Das Unternehmen kann einen Antrag stellen, dass die Verfügung für
einzelne Bereiche aufgehoben wird. Voraussetzung ist ein Konzept zum
Gesundheits- und Arbeitsschutz, das den Vorgaben der
Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen entspricht.
Mit einem Ergebnis wird in Verhandlungskreisen an diesem Montag noch
nicht gerechnet.