Deutsche Industrie erhält nach Corona-Einbruch wieder mehr Aufträge

Wiesbaden (dpa) - Die deutsche Industrie hat im Mai nach dem Einbruch
in der Corona-Krise wieder deutlich mehr Aufträge erhalten. Wie das
Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, lag der
Auftragseingang 10,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im
Jahresvergleich gingen die Bestellungen dagegen immer noch drastisch
um 29,3 Prozent zurück.

Trotz der Erholung wurden die Markterwartungen enttäuscht. Analysten
hatten im Schnitt für Mai einen höheren Anstieg im Monatsvergleich
und einen geringeren Rückgang im Jahresvergleich erwartet.

Wie stark die Industrie durch die Krise belastet worden ist, zeigt
der Vergleich mit dem Vorkrisenniveau. Gegenüber Februar liegt der
Auftragseingang immer noch gut 30 Prozent niedriger, wie die
Statistiker mitteilten. In der Autoindustrie sind es sogar 47
Prozent. Im Februar waren die massiven Einschränkungen des
öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch nicht in
Kraft gewesen.

Aus dem Inland erhielt die Industrie im Mai 12,3 Prozent mehr
Aufträge als im April, aus dem Ausland kamen 8,8 Prozent mehr
Bestellungen. Die Orders aus der Eurozone erhöhten sich mit knapp 21
Prozent wesentlich stärker als von außerhalb der Eurozone. Dort waren
sie in den beiden Monaten zuvor aber auch etwas weniger stark
eingebrochen. Nach Güterart erhöhten sich besonders deutlich die
Bestellungen von Investitionsgütern wie Maschinen.