Fan-Sprecherin Breit warnt vor Einschränkung der Bürgerrechte

Berlin (dpa) - Fan-Vertreterin Helen Breit lehnt die Teilöffnung von
Fußballstadien in der neuen Saison nicht grundsätzlich ab, sie warnt
mit Blick auf mögliche Lockerungen aber vor einer Einschränkung der
Bürgerrechte und neuen Instrumenten zur Überwachung. «Einerseits kann

der Fußball ein guter Ort für eine Lockerung sein, weil die
Verantwortlichen Erfahrung in der Organisation haben», betonte die
Sprecherin von «Unsere Kurve» im «Kicker»-Interview (Montag). Was i
n
diesem Zusammenhang diskutiert werde, mache ihr aber «große Sorgen».


Breit spielte damit auf Sicherheitsmaßnahmen wie Kamerasysteme und
Fiebermessungen an. Es sei zu befürchten, «dass Bürgerrechte
eingeschränkt und Persönlichkeitsrechte verletzt werden und neue
Instrumente für Überwachung so legitimiert werden», meinte die Fan-
Aktivistin. Es sei fraglich, ob all das den Besuch eines
Fußballspiels rechtfertige. «Denn was einmal eingeführt ist, bekommt

man nur schwer abgeschafft, das ist ja kein Thema des Fußballs,
sondern eins der Gesellschaft.»

Sollte eine Teilöffnung mit strengen Reglementierungen - wie
Abstandsgeboten und Gesangsverboten - verbunden sein, würde dies
verhindern, «was die Kultur ausmacht: Freiheit, Nähe, Emotionen und
alle Versuche, das Spiel mit Rufen und Gesängen zu beeinflussen»,
sagte Helen Breit. So sei das Ausleben der Fankultur «faktisch nicht
möglich».

Die Fanvereinigung gehört dem neuen Bündnis «Unser Fußball» an, d
as
inzwischen nach eigenen Angaben von rund 400 000 Fußball-Anhängern
unterstützt wird.