Turn-Präsident Hölzl in Corona-Krise in Sorge um den Spitzensport

Berlin (dpa) - Präsident Alfons Hölzl hofft, dass der Deutsche
Turner-Bund die Corona-Krise halbwegs glimpflich übersteht.
«Entscheidend ist, ob wir in der zweiten Jahreshälfte zumindest
eingeschränkt mit unserem Lehrgangsbetrieb und den Wettkämpfen wieder
starten können. Dann werden wir mit einem blauen Auge davonkommen»,
sagte Hölzl am Sonntag in der «Sportreportage» des ZDF. «Sollte das

nicht der Fall sein, dann kann es zu sehr kritischen Situationen bei
uns und auch bei anderen Spitzenverbänden kommen», warnte der 51
Jahre alte Hölzl. Spätestens dann würde sich die Frage nach erhöhte
n
staatlichen Unterstützungsleistungen stellen.

Die Spitzensportförderung des Bundes wurde zwar trotz ausgefallener
Wettkämpfe nicht gekürzt. Dennoch rechnet der DTB bis Ende September
mit Mindereinnahmen von etwa einer Million Euro. Unter anderem auch
deshalb, weil Bildungsveranstaltungen und Lehrgänge nicht wie gewohnt
durchgeführt werden konnten.

«Ich habe Sorgen, dass auch die Bindung im Breitensport ein Stück
weit verloren geht», sagte der DTB-Präsident. Die Corona-Pause ist
für den Turner-Bund auch im Breiten- und Freizeitsport ein Problem,
da er zu großen Teilen durch die Beiträge der knapp fünf Millionen
Mitglieder getragen wird. «Es zeichnet uns ja aus in Deutschland,
dass wir eine ganz vielfältige heterogene Szene im Turnen haben mit
unseren über 20 000 Mitgliedsvereinen», sagte Hölzl. Er hofft nun,
dass alle Gymnastinnen, Turnerinnen und Turner und die Fitness- und
Gesundheitssportler ihren Vereinen treu bleiben. «Und da habe ich ein
bissel Sorge, dass sich da etwas verändert.»