Coronavirus auch in Fleischfabriken in Österreich

Linz (dpa) - Auch in Österreich sind in drei Großbetrieben zur
Fleischverarbeitung mehrere Corona-Fälle aufgetaucht. Zwei der
Betriebe liegen nicht weit von der deutschen Grenze entfernt.
Insgesamt seien zehn Mitarbeiter sowie 13 Personen aus deren Umfeld
positiv auf das Coronavirus getestet worden, berichtete die
Nachrichtenagentur APA am Sonntag unter Berufung auf den Krisenstab
des Bundeslandes Oberösterreich. Zuvor hatte die «Kronen Zeitung»
darüber berichtet. Es war zunächst von zwölf Infektionen die Rede.

Bei einem Schlachthof im Bezirk Ried im Innkreis südlich der
deutsch-österreichischen Grenze bei Bad Füssing gab es drei Fälle
unter Mitarbeitern sowie elf weitere in deren Umfeld, so der
Krisenstab. Im Bezirk Braunau gegenüber dem deutschen Simbach am Inn
waren zwei Mitarbeiter und eine weitere Person betroffen. Im Bezirk
Wels-Land gut 50 Kilometer südöstlich von Ried wurden fünf
Mitarbeiter sowie ein Kontakt positiv getestet. Tests bei anderen
Mitarbeitern und in ihrem Umfeld waren am Sonntag im Gange.

Beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen
waren im Juni mehr als 1400 Mitarbeiter positiv getestet worden. Der
Vorfall hat eine große Debatte über die Arbeits- und
Lebensbedingungen der dort angestellten Arbeiter ausgelöst.

«Die österreichischen fleischverarbeitenden Betriebe sind
mit jenen in Deutschland nicht zu vergleichen», teilte Österreichs
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger am Sonntag mit. Ein
durchschnittlicher Schlachthof in Österreich habe nur 400
Mitarbeiter. Zudem seien die Mitarbeiter in österreichischen
Betrieben unter besseren sozialrechtlichen Bedingungen angestellt.

Wegen der zuletzt steigenden Infektionszahlen verschärfte das
Bundesland Oberösterreich am Sonntag erneut die Schutzmaßnahmen gegen
die Virusausbreitung. Regierungschef Thomas Stelzer ordnete ab
Dienstag wieder Maskenpflicht in sämtlichen Amtsgebäuden an. Er rief
die Städte und Gemeinden dazu auf, in ihren Wirkungsbereichen die
Maskenpflicht ebenfalls vorübergehend wieder einzuführen. In mehreren
Bezirken waren bereits Schulen und Kitas wieder geschlossen worden.
Die Zahl der Infizierten war am Sonntag im Vergleich zu Samstag um
weitere 14 auf 359 Personen gestiegen.