Althusmann will aus Maskenpflicht beim Einkauf Empfehlung machen

Der Handel klagt über niedrige Umsätze, die Zahl der neuen
Corona-Infektionen ist gering: Nun sprechen sich einige Politiker für
ein baldiges Ende der Maskenpflicht aus - und erhoffen sich davon
besser laufende Geschäfte.

Hannover (dpa) - Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann
spricht sich für eine baldige freiwillige Regelung zum Tragen eines
Mund-Nase-Schutzes beim Einkaufen aus. «Aus meiner Sicht sollten wir
die strikte Maskenpflicht im Einzelhandel in den kommenden Monaten in
eine Empfehlung umwandeln, wenn das Infektionsgeschehen dies
zulässt», sagte der CDU-Politiker angesichts der derzeit geringen
Zahl der Corona-Neuinfektionen der «Welt am Sonntag».

Die Maskenpflicht signalisiere eine Gefahr, die es wegen der im
Handel weiterhin bestehenden Abstandsregeln nicht gebe. Althusmann
wies auch darauf hin, dass die Geschäfte im Einzelhandel längst noch

nicht wieder so liefen wie vor der Corona-Pandemie.

Auch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU)
stellte ein Ende der Maskenpflicht beim Einkaufen in Aussicht: «Wen
n
das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund,
länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten», sagte er der
Zeitung. Er gehe davon aus, dass das Kabinett in Schwerin in seiner
Sitzung am 4. August das Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel
beschließen werde.

Glawe kündigte Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg,
Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. «Wir versuchen, für alle
norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen.
Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im
Handel», sagte er. Bremen wolle über den Fortbestand der Pflicht
im Senat diskutieren, schrieb die «Welt am Sonntag» unter Berufung
auf Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke).