MV-Wirtschaftsminister will Maskenpflicht im Handel abschaffen

Schwerin (dpa) - Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry
Glawe (CDU) hat eine Abschaffung der Mund-Nase-Bedeckung im Handel
ins Gespräch gebracht. «Wenn das Infektionsgeschehen so gering
bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel
festzuhalten», sagte Glawe der «Welt am Sonntag». Er gehe davon aus,

dass das Kabinett in Schwerin in seiner Sitzung am 4. August das Ende
der Maskenpflicht im Einzelhandel beschließen werde. «Ich kann die
Ungeduld des Handels sehr gut nachvollziehen, die Maskenpflicht
abzuschaffen». Die Abstandsregel werde aber grundsätzlich bleiben.
Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrigsten Infektionszahlen mit dem
neuartigen Coronavirus bundesweit.

Glawe kündigte auch Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg,
Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. «Wir versuchen, für alle
norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen.
Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im
Handel», sagte er.

Am Dienstag hatte das Kabinett in Schwerin beschlossen, dass sich die
Menschen im Nordosten in Kürze wieder in unbegrenzter Zahl mit
anderen im öffentlichen Raum treffen können. Die Obergrenze von zehn
Personen laufe am 10. Juli aus und werde nicht verlängert, sagte
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Allerdings bleibe das
Abstandsgebot zu Personen bestehen, die nicht zur eigenen Familie
oder zum eigenen Hausstand gehören. Ebenso bleibe die Maskenpflicht
im öffentlichen Nahverkehr, beim Einkaufen oder beim Arztbesuch.