Gaudís Basilika Sagrada Família in Barcelona wiedereröffnet

Barcelona (dpa) - Die berühmte Basilika Sagrada Família in Barcelona
ist nach 114 Tagen Zwangsschließung während der Corona-Krise wieder
zugänglich. Die ersten Besucher seien am Samstag Mitarbeiter des
Gesundheitswesens und deren Angehörige gewesen, die als Anerkennung
für ihren aufopferungsvollen Kampf gegen die Pandemie insgesamt 12
000 Freikarten erhalten hätten, meldete die Nachrichtenagentur Europa
Press unter Berufung auf eine Mitteilung der Kirche.

Die Sagrada Família ist das Wahrzeichen Barcelonas und gilt als eines
der faszinierendsten Kirchenbauprojekte der Architekturgeschichte.
Seit 2005 ist die Kirche auch Unesco-Weltkulturerbe. Neben der
palastähnlichen Burg Alhambra im südspanischen Granada ist die
Basilika die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Spaniens. Im vergangenen
Jahr wurden mehr als 2,5 Millionen Besucher gezählt.

1882 wurde der Grundstein für das noch immer unvollendete Hauptwerk
des spanischen Architekten Antoni Gaudí (1852-1926) gelegt. Bis zu
seinem Tod leitete Gaudí die Arbeiten selbst. Die Bauarbeiten sollen
nach bisherigen Plänen bis 2026 abgeschlossen werden.

Der Hauptturm unter den insgesamt 18 Türmen soll mit 170 Metern der
höchste Kirchturm der Welt werden. Bis dahin werden weitere Ausgaben
in geschätzter Höhe von mehr als 370 Millionen Euro nötig sein. Das
Geld stammt ausschließlich aus Spenden und Eintrittsgeldern.

Gaudí ließ sich durch die maurische Architektur, besonders die
Alhambra, beeinflussen. Das Gotteshaus - mit vollem Namen «Temple
Expiatori de la Sagrada Família» (Sühnetempel der Heiligen Familie) -

galt bei seiner Grundsteinlegung auch als Symbol des wiedererstarkten
Selbstbewusstseins der lange unterdrückten Region Katalonien.