Österreichs Kanzler unzufrieden mit Tempo bei Testergebnissen

Wien (dpa) - Angesichts einer zuletzt gestiegenen Zahl von
Coronainfektionen dringt Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf
schnellere Testergebnisse. Bis zum Vorliegen eines Resultats dauere
es oft 48 Stunden oder mehr. «Das darf es nicht geben», sagte Kurz am
Freitag in Wien. Es zähle jede Stunde. Er verwies auf die 390
Millionen Euro, die seine Regierung für das Corona-Screening in
die Hand nehme, um auf einen lokalen oder regionalen Ausbruch
umgehend reagieren zu können.

Jüngst war es in Oberösterreich im Umfeld einer Freikirche zu
zahlreichen neuen Coronainfektionen gekommen. Rund 1400 Menschen
mussten in Quarantäne. Schulen und Kindergärten sind seit Freitag im
Raum Linz wieder für eine Woche geschlossen. Grundsätzlich will die
Regierung aus ÖVP und Grünen mit einem Krisen- und
Katastrophenschutzgesetz die Basis schaffen, um künftig besser auf
Notsituationen reagieren zu können.

Unterdessen haben zwei Frauen, die von Oberstdorf nach Meran
gewandert waren, in Tirol eine größere Suche nach Kontaktpersonen
ausgelöst. Eine der beiden Wanderinnen war nach der Rückkehr nach
Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die
Wanderinnen hatten Ende Juni an fünf aufeinanderfolgenden
Tagen in fünf unterschiedlichen Unterkünften in Tirol übernachtet.
Eine Gastgeberfamilie einer Privatunterkunft sei mit dem Coronavirus
infiziert, teilten die Behörden am Freitag mit.