Bundesweite Studie: Homeschooling belastet Eltern-Kind-Beziehungen

Koblenz/Landau (dpa) - Das wochenlange Homeschooling in der
Corona-Pandemie hat laut einer Studie die Beziehung von rund einem
Viertel der befragten Eltern zu ihren Kindern belastet. Nach
Einschätzung von Müttern und Vätern waren zwar 48,5 Prozent der
Schüler sehr oder ziemlich motiviert, 51,1 Prozent aber eher wenig
bis gar nicht. Das geht aus der bundesweiten Online-Befragung
«Homeschooling 2020» der Universität Koblenz-Landau hervor, bei der
zwischen dem 8. April und 4. Mai Eltern von Schülern
allgemeinbildender Schulen 4320 Fragebögen vollständig ausgefüllt
haben, vor allem Mütter.

48,1 Prozent gaben an, dass die Lehrer die Aufgaben in keinem
erkennbaren Rhythmus übermittelten. Die Aufgaben wurden laut Studie
insgesamt als wenig abwechslungsreich von den Eltern wahrgenommen.
Eine Mehrheit wünschte sich mehr Rückmeldungen von den Lehrern.
Immerhin fanden die Eltern mehrheitlich, dass die Aufgaben für zu
Hause stets oder oft so klar formuliert seien, dass ihr Kind sie
selbstständig bearbeiten könne.

Die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Nadine Schön forderte
am Donnerstag den Aufbau einer Schulcloud, um den Fernunterricht
technisch zu verbessern, und eine Anpassung der Lehreraus- und
Weiterbildung. «Die Studie untermauert, was wir in der Corona-Krise
selbst erlebt haben: Die digitale Bildung steckt noch in den
Kinderschuhen», kritisierte Schön.