Viele coronabedingte Zahlungsausfälle bei Gewerbemieten

Hamburg (dpa/lno) - Wegen der Corona-Krise können in Hamburg immer
häufiger Gewerbemieten nicht mehr gezahlt werden. Laut einer am
Donnerstag veröffentlichten Umfrage der wohnungswirtschaftlichen
Verbände im Hamburger Bündnis für das Wohnen weisen von 10 000
erfassten Gewerbemietverträgen 1751 Zahlungsausfälle auf. Mehr als
2600 Monatsmieten stehen demnach aus. Das ergebe einen
zwischenzeitlich aufgelaufenen durchschnittlichen Zahlungsrückstand
von 2961 Euro je betroffenem Gewerbemietverhältnis. Besonders stark
betroffen seien die Gastronomie und der Einzelhandel.

An der Online-Umfrage des BFW Landesverbands Nord, des
Grundeigentümer-Verbands Hamburg, des IVD Nord sowie des Verbands
norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) beteiligten sich den Angaben
zufolge Ende Juli 891 Hamburger Unternehmen sowie private Vermieter.

«Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ist die Lage dramatisch», erklärten
die wohnungswirtschaftlichen Verbände. Im Gegensatz zu
Wohnungsmietern könnten Gewerbetreibende in finanzieller Not kein
Wohngeld beantragen. Sie forderten deshalb gezieltere staatliche
Unterstützung für Gewerbetreibende.

Bei den Wohnungsmieten ergab die Umfrage der Verbände ein völlig
anderes Bild. Bei weniger als einem Prozent der mehr als 300 000
erfassten Wohnungsmietverhältnisse habe es coronabedingte
Zahlungsschwierigkeiten gegeben, hieß es.