Nachfrage nach Corona-Pause hilft Friseur-Branche nur bedingt

Köln (dpa) - Die aktuell große Nachfrage nach Haarschnitten können

die Umsatzausfälle der Corona-Zwangspause bei Friseuren nur bedingt
kompensieren. «Ein richtiger Nachholeffekt ist das nicht», sagt der
Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks,
Jörg Müller. Er rechnet selbst für gut laufende Salons mit
Jahresumsatzeinbußen von 10 bis 15 Prozent.

Im März, als die Salons dicht machen mussten, lag der Monatsumsatz in
deutschen Friseursalons 37,4 Prozent unter jenen des Vorjahresmonats,
wie aus einer Branchenanalyse der Unternehmensberatung Peter Zöllner
im Auftrag von Wella hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur
vorliegt. Im Mai, als der Betrieb wieder anlief, lagen die Umsätze
immerhin 15,8 Prozent über dem Vorjahr.

«Der Trend nach guter Friseurdienstleistung ist ungebrochen», so
Müller. «Wenn es einen Beweis gebraucht hätte, dann war das die
Euphorie und der Hype, als die Friseure wieder öffnen durften.»
Belastend sei, dass durch Hygienevorschriften und Abstandsregeln
deutlich weniger Kunden an einem Tag versorgt werden könnten als
üblich. Auch arbeitsteilige Abläufe unter Kollegen seien nicht
möglich. «Das trifft besonders Salons, die normalerweise eine hohe
und gute Auslastung haben.»