Wohltätigkeit in Corona-Zeiten: Deutsche spenden auch in der Krise

Berlin (dpa) - Die Spendenbereitschaft der Deutschen hat auch in der
Coronakrise nicht nachgelassen. In den Monaten Februar bis Mai 2020
spendeten die Bundesbürger mehr Geld an gemeinnützige Organisationen
als im Vorjahreszeitraum, wie Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK
zeigen. «Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die die
Coronakrise für viele Menschen mit sich bringt, hätte man durchaus
erwarten können, dass es einen Spendeneinbruch gibt», sagt Max
Mälzer, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats. Zu Beginn der
Krise hätte so manche Hilfsorganisation mit einem Spendenrückgang von
bis zu 90 Prozent gerechnet.

Insgesamt kamen den Angaben zufolge im Jahr 2020 bislang rund 31
Millionen Euro mehr zusammen als im Vorjahreszeitraum. Demnach stieg
das Gesamtspendenvolumen im Februar gegenüber dem gleichen Zeitraum
im Jahr 2019 um 6 Prozent, im März um 13 Prozent, im April um 5
Prozent und im Mai um 7 Prozent. «Wenn man bedenkt, dass die vielen
kleinen finanziellen Unterstützungsleistungen von Privatleuten an
lokale gewerbliche Anbieter - etwa den Buchhändler oder das
Lieblingsrestaurant um die Ecke - in der Erhebung nicht
berücksichtigt werden, ist diese erste Bilanz umso erstaunlicher»,
erklärt Mälzer.

Die GfK wird vom Deutschen Spendenrat e.V. damit beauftragt,
kontinuierlich das Spendenaufkommen in Deutschland zu erfassen. In
den vergangenen Jahren kamen den Angaben zufolge mit leichten
Abweichungen rund 5,3 Milliarden Euro pro Jahr zusammen.