Coronahilfen für Lotsen und Nord-Ostsee-Kanal beschlossen

Berlin/Kiel (dpa/lno) - Der Bund will mit Millionenhilfen den unter
der Corona-Krise leidenden Nord-Ostsee-Kanal stützen. Der
Haushaltsausschuss des Bundestages habe am Mittwoch für den zweiten
Nachtragshaushalt entsprechende Finanzhilfen beschlossen, teilte die
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesfinanzminister, Bettina
Hagedorn (SPD), mit. Demnach sollen zur Kompensation der
Einnahmeausfälle der Lotsen acht Millionen Euro fließen. Zudem setze
der Bund die Befahrungsabgaben für den Kanal bis Jahresende aus und
verzichte damit auf Gebühren in Höhe von zehn Millionen Euro.

Hagedorn verwies auf gravierende wirtschaftliche Folgen der
Corona-Pandemie mit deutlich geringeren Schiffszahlen. «Vor allem der
sinkende Rohölpreis sorgt momentan dafür, dass Reedereien den Umweg
über Dänemark in Kauf nehmen», erläuterte Hagedorn. Hinzu komme das

Coronavirus: Schon vor Wochen hätte die Kreuzfahrer-Saison losgehen
sollen. «Außerdem wollen viele Reedereien ihre Crew nicht der Gefahr
einer Virusinfektion aussetzen, denn bei einer Kanal-Durchfahrt
müssen normalerweise viele unterschiedliche Menschen an Bord gehen.»

Im Vorjahresvergleich sei die Zahl der Kanalpassagen im April um 25
Prozent gesunken und im Mai um 30 Prozent, gab Hagedorn an. Mit der
Aussetzung der Befahrungsabgaben wolle der Bund die Attraktivität des
Kanals wieder steigern. Die Einnahmeverluste für Lotsen, Kanalsteurer
und Schiffsmakler seien existenzbedrohend. In der Region sichere der
Nord-Ostsee-Kanal über 3000 Arbeitsplätze.