Millionenhilfen für Clubs, Theater und Laienmusiker in Bayern

München (dpa/lby) - Mit 30 Millionen Euro will der Freistaat Bayern
Clubs, Theater, Kabarett- und Konzertbühnen sowie andere Spielstätten
durch die Corona-Krise helfen. Bei vielen Betrieben gehe es um die
Existenz, sagte Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch in
München. Weitere 10 Millionen Euro sind für Blaskapellen und andere
gemeinnützige Laienmusikvereine gedacht, die einem der 22
Dachverbände der Laienmusik in Bayern angehören.

Die Programme sind Teil des 210 Millionen Euro schweren
Kultur-Rettungsschirms in Bayern. Kleine und mittlere Spielstätten
können jeweils bis zu 300 000 Euro beantragen, wenn sie für das
zweite Halbjahr plausibel in Geldnöten sind. Laut Sibler werden
Ausgaben wie die Miete, Kredite, Personalkosten und auch ein fiktiver
Lohn für die Betreiber berücksichtigt.

Axel Ballreich, Vorsitzender des Deutschen Musikspielstättenverbandes
Livekomm und Betreiber eines Clubs in Nürnberg, lobte die Maßnahmen.
Im Vergleich mit ähnlichen Hilfen des Bundes und anderer Bundesländer
seien diese von hoher Qualität.

Dennoch geht er davon aus, dass es nicht alle Spielstätten schaffen
werden. Man müsse aber versuchen, die zu erwartende Insolvenzwelle
gering zu halten, sagte Ballreich- Ein Normalbetrieb werde wohl nicht
vor Ende des Jahres möglich sein. Bernd Schweinar vom Verband für
Popkultur in Bayern sprach von weiteren Baustellen. Da sei man aber
bereits in einem konstruktiven Dialog.

Viele Häuser hoffen, dass bald mehr Besucher kommen dürfen. Derzeit
sind im Inneren unabhängig von der Größe der Räume maximal 100 Gä
ste
zugelassen. Es gebe bereits Konzepte, man müsse aber Schritt für
Schritt vorgehen, sagte Sibler. Nähere Angaben machte er nicht. «Ich
hoffe, dass wir in den nächsten Tagen weitere Schritte gehen können.»