DGB ermuntert Betriebe zur Annahme von Azubihilfen

Erfurt (dpa/th) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die
Betriebe in Thüringen dazu ermuntert, die von der Bundesregierung
angebotenen Hilfen zur Sicherung von Ausbildungsplätzen anzunehmen.
Neben den 500 Millionen Euro des Bundes stelle das Land zusätzlich
7,5 Millionen Euro zur Verfügung, um Auszubildende und Unternehmen zu
unterstützen, die besonders stark von der Coronakrise betroffen sind,
erklärte der DGB am Mittwoch. «Jetzt müssen die Unternehmen die
Hilfen auch annehmen und weiter und sogar mehr ausbilden», so Sandro
Witt, stellvertretender Bezirksvorsitzender des DGB Hessen-Thüringen.

In Thüringen gab es laut Agentur für Arbeit im Juni 10 783
betriebliche Ausbildungsstellen, das sind 1877 oder 14,8 Prozent
weniger als im Jahr zuvor. Ebenso ist die Zahl der gemeldeten
Bewerber für einen Ausbildungsplatz mit 7810 um 13 Prozent gesunken.
3411 junge Menschen sind noch unversorgt und suchen noch einen
Ausbildungsplatz.

Witt nannte die Zahlen «alarmierend» und warnte vor einem Einbruch
auf dem Ausbildungsmarkt. Zugleich forderte er die Unternehmen und
Betriebe auf, sich auch in der Corona-Krise nicht aus der dualen
Ausbildung zurückzuziehen. «Wir dürfen nicht wieder zurück zu den
Zuständen in den 90er Jahren, in denen Ausbildungsplätze Mangelware
waren und viel zu viele junge Menschen ohne Ausbildung in
Warteschleifen gelandet sind», äußerte Witt.