Beirat: Elternschaft bei Frage nach Schulöffnungen uneins

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Elternschaft ist nach Einschätzung des
Landeselternbeirates mit Blick auf die geplanten Schulöffnungen
gespalten. «Wir haben sehr viele Eltern, die sich sehr freuen, dass
sich die Schulen nach den Sommerferien komplett öffnen», sagte der
Vorstandsvorsitzende des Landeselternbeirates, Korhan Ekinci, am
Mittwoch auf dpa-Anfrage. «Die sagen, es ist gut, dass wieder Alltag
ist,..., es ist gut, dass ich als Mama und Papa jetzt nicht mehr in
der Bildungsverantwortung bin.»

Es gebe aber auch sehr viele Eltern, die eine Öffnung aller Schulen
sehr kritisch sähen. «Sie sagen, es kann nicht sein, dass für die
Kinder die Kontaktverbote aufgehoben werden,... die außerhalb der
Schule noch Gültigkeit haben», sagte Ekinci. «Es gibt auch erste
Stimmen die sagen, wir werden dagegen klagen.» Es hätten sich einige
Eltern beim Landeselternrat gemeldet, die hätten wissen wollen, ob
eine Sammelklage möglich sei.

«Man muss bei dieser Diskussion beide Stimmen berücksichtigen»,
mahnte Ekinci. Persönlich sei ihm wichtig, dass das Land flexibel
bleibe und seine Pläne anpasst, wenn die Infektionszahlen nach den
Sommerferien eine Lockerung der Hygieneregeln nicht rechtfertigen
sollten. «Die Gesundheit der Kinder ist nicht verhandelbar.»

Fünf Monate nach Beginn der coronabedingten Zwangspause sollen die
Schulen in Hessen Mitte August zu einem weitgehend regulären
Präsenzunterricht zurückkehren. Im Unterricht soll das Abstandsgebot
dann nicht mehr gelten.