Anstieg der Coronazahlen in Österreich - Regionaler Cluster

Linz (dpa) - Fast zeitgleich mit neuen Lockerungsschritten kommt es
in Österreich wegen eines Corona-Clusters zu regionalen
Einschränkungen. Im Raum Linz in Oberösterreich würden von Freitag an

für eine Woche die Schulen, Kindergärten und Horte wieder für eine
Woche geschlossen, sagte Ministerpräsident Thomas Stelzer (ÖVP) am
Mittwoch in Linz. Außerdem werde eindringlich an alle Bürger in der
Region appelliert, in geschlossenen Räumen wieder Masken zu tragen
und Veranstaltungen möglichst zu meiden.

Das Bundesland reagiert damit auf einen deutlichen Anstieg der
Coronainfektionen. Der Cluster sei nach bisherigen Erkenntnissen auf
das Umfeld einer Freikirche zurückzuführen, so Stelzer. Einige
Großfamilien mit mehreren Kindern hätten das Coronavirus verbreitet.
Sie seien in Quarantäne. Die Polizei werde bei der Suche nach
Kontaktpersonen helfen, hieß es.

Insgesamt wurden in Österreich binnen 24 Stunden laut
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) 107 neue Coronafälle
gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit Mitte April. Die meisten
gingen auf das Konto des Clusters in Oberösterreich. Es sei ein
regionales Feuer und kein Flächenbrand, so Anschober. In Österreich
sind aktuell rund 680 Menschen infiziert, etwa 60 sind in Kliniken,
sechs davon auf der Intensivstation.

Die Einschränkungen in Oberösterreich treten in dem Moment in Kraft,
in dem in Österreich weitere Öffnungsschritte erfolgen. Seit Mittwoch
ist unter anderem wieder jeder Mannschafts- und Kontaktsport erlaubt.
Außerdem ist die Maskenpflicht für das Personal im Gastgewerbe
gefallen. Auch die Prostitution ist wieder erlaubt.