Türkei kritisiert Aufrechterhaltung von EU-Einreisebeschränkungen

Istanbul (dpa) - Ankara hat die Aufrechterhaltung der
Einreisebeschränkungen aus der Türkei in die Europäische Union
kritisiert. Man sei «enttäuscht» darüber, dass die EU die Türkei

nicht in die Liste der Länder aufgenommen habe, aus denen Menschen ab
diesen Mittwoch wieder einreisen dürften, teilte der Sprecher des
Außenministerium in Ankara, Hami Aksoy, am Mittwoch mit. Die Türkei
erwarte, dass dieser «Irrtum» sobald wie möglich aufgehoben wird.

Die EU-Staaten hatten am Dienstag beschlossen, dass wegen der
Corona-Krise eingeführte Einreisebeschränkungen in die EU für
zahlreiche Länder, darunter die Türkei, über den 1. Juli hinaus
aufrechterhalten werden. Lediglich Menschen aus 14 Ländern dürfen
wieder einreisen. Diese Liste soll alle zwei Wochen überarbeitet
werden.

Für die Türkei gilt wegen der Corona-Krise zudem noch eine
Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Ankara dringt auf deren Aufhebung
und wirbt sei langem um deutsche Touristen. Außenminister Mevlüt
Cavusoglu und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy reisen am
Donnerstag nach Berlin. Nach Angaben türkischer Medien wollen die
beiden Minister mit der Bundesregierung über das Thema Reisewarnung
sprechen. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige
in der Türkei.