Neuer Corona-Reihentest in Friedland gestartet

Friedland (dpa/lni) - Im Grenzdurchgangslager Friedland im Landkreis
Göttingen hat am Dienstag ein weiterer Reihentest auf das Coronavirus
begonnen. «Bis in die Abendstunden sind 400 Tests geplant», sagte
eine Sprecherin der Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen. Mit
aussagekräftigen Resultaten sei nicht vor Donnerstag zu rechnen.
Bisher gelten insgesamt 48 Menschen im Grenzdurchgangslager als
infiziert. Betroffen sind Flüchtlinge, Spätaussiedler und Mitarbeiter
der Einrichtung.

Die LAB-Sprecherin bestätigte am Dienstag, bei den Spätaussiedlern
derzeit infizierte Bewohner und Gesunde nicht getrennt voneinander
untergebracht werden können. Über den Engpass bei den Kapazitäten
hatte zuvor der NDR berichtet. Als Grund nannte die Sprecherin, dass
in den vergangenen zwei Woche drei Flugzeuge mit Neuankömmlinge
gelandet seien. Sollte die Zahl der Infektionen massiv steigen,
würden die Grenzen der Einrichtung überschritten. Erst nach den neuen
Testergebnissen könnte über Verlegungen betroffener Menschen
nachgedacht werden.

Am Montag hatte die Behörde daher auch einen Appell an den Bund
gerichtet. Spätaussiedler könnten etwa schon am Flughafen auf eine
mögliche Infektion untersucht werden, sagte eine Sprecherin. Das
Innenministerium in Hannover sprang der Behörde bei. «Wir erwarten,
dass von Bundesseite schnellstmöglich notwendige Maßnahmen ergriffen
werden, um mögliche Infektionen bereits an den Ankunftsflughäfen
festzustellen und eine Weiterverbreitung auszuschließen», sagte
Sprecherin am Montag.