Luxemburg verlangt mehr Investitionen in Europas Bahnen

Luxemburg (dpa/lrs) - Luxemburgs Mobilitätsminister François Bausch
hat massive Investitionen in die Schieneninfrastruktur in Europa
gefordert. In einem am Dienstag veröffentlichten offenen Brief an
EU-Verkehrskommissarin Adina Valean verweist Bausch auf zusätzliche
Finanzmittel, die nach der Corona-Pandemie verfügbar seien. «Das Ende
der aktuellen Krise könnte als Sprungbrett dienen.» Eine bloße
Wiederbelebung der vorhandenen Verkehrssysteme reiche nicht: «Wir
brauchen einen wahren Umbruch.»

Der grüne Minister Bausch beklagte das «chronische
Investitionsdefizit in die Bahn-Infrastruktur». Neben Investitionen
müssten die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen verbessert werden.
Ein besserer internationaler Schienenverkehr sei auch nötig, um «eine
echte Alternative zu Kurzstreckenflügen innerhalb der EU» anzubieten.

Bausch mahnte auch eine bereits 2017 vorgeschlagene europäische
Fahrradstrategie an. Während der Corona-Pandemie hätten viele Bürger

die Vorteile des Radfahrens wieder schätzen gelernt. Eine seriöse
Verkehrspolitik könne ohne «aktive Mobilität» nicht gelingen.

Luxemburg hatte am 1. März dieses Jahres als erster Staat der Welt
den öffentlichen Nahverkehr im gesamten Land für alle Nutzer
kostenlos gemacht.