Covid-19-Fälle in Teilen Englands steigen wieder an

Leicester (dpa) - In weiten Teilen Englands könnte Medienberichten
zufolge wieder eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen in der
Corona-Krise drohen. In insgesamt 36 Städten und Regionen stiegen die
Covid-19-Fälle wieder an, berichtete am Dienstag der «Telegraph».

In Leicester sind - als erste Stadt in England - bereits Lockerungen
der Pandemie-Maßnahmen wieder zurückgenommen worden. Um die Maßnahmen

durchzusetzen, ist auch eines Gesetzesänderung geplant.

Den genauen Ursachen für den Anstieg müsse noch auf den Grund
gegangen werden, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock
am Dienstag der BBC. Er schloss Faktoren wie Armut, Sprachprobleme
und eine hohe Zahl von Mitgliedern in Haushalten nicht aus.

«Wir empfehlen den Menschen in Leicester, zu Hause zu bleiben so viel
sie können, und wir raten von allen nicht dringend notwendigen Reisen
von und nach Leicester ab», hatte Hancock am Montag im Parlament
mitgeteilt. Geschäfte und Schulen müssten wieder schließen.

Die Neuinfektionen in der Stadt mit etwa 350 000 Einwohnern machten
nach Angaben von Hancock in der vergangenen Woche zehn Prozent aller
Fälle in England aus. Großbritannien ist mit mehr als 43 500
Todesfällen bei nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen
das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

Jeder Landesteil in Großbritannien bestimmt über seine eigenen
Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Seit Mitte Juni sind Läden in
England wieder offen. Auch der Schulunterricht wurde für bestimmte
Jahrgangsstufen wieder aufgenommen. Vom 4. Juli an sollen auch Pubs,
Restaurants, Hotels, Museen, Kirchen und Büchereien wieder öffnen.

Der britischen Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf den
Ausbruch des Corona-Erregers reagiert zu haben. Die Lockerungen der
Maßnahmen in England halten viele Kritiker für verfrüht.