UKE droht durch Corona Fehlbetrag in zweistelliger Millionenhöhe

Hamburg (dpa/lno) - Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2019 rechnet
das Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf in diesem Jahr mit einem
wirtschaftlichen Einbruch. Aufgrund fehlender Ausgleichsmechanismen
in der Corona-Krise drohe ein Fehlbetrag in zweistelliger
Millionenhöhe, teilte das Klinikum am Montag mit. Das
Krankenhausentlastungsgesetz sehe zwar einen Ausgleich von 560 Euro
pro Tag und freigehaltenem Bett vor. Dieser Betrag reiche aber nicht,
um die Ausfälle auf den besonders kostenträchtigen Intensivstationen
und Einnahmeverluste anderer Art zu kompensieren, erläuterte eine
Sprecherin.

Im vergangenen Jahr habe das UKE seinen Überschuss um 1,5 Millionen
Euro auf 3,6 Millionen gesteigert. Es sei das wirtschaftlich
erfolgreichste Jahr seit 2014 gewesen. «Mit diesem Ergebnis sind wir
sehr zufrieden!», erklärte die Kaufmännische Direktorin Marya Verdel.

Vor zwei Jahren hatte der Hamburger Senat erklärt, er werde das
Klinikum von 2019 bis 2023 mit zusätzlichen Mitteln von jährlich 56
Millionen Euro unterstützen. Die Leitung des UKE hatte damals von
einem Befreiungsschlag gesprochen.

Die sogenannten Drittmittel für Forschungsprojekte stiegen im
vergangenen Jahr um 12,8 Prozent, und zwar von 98,2 Millionen auf
110,8 Millionen Euro. Die Auslastung des UKE erhöhte sich von 84,7
Prozent im Jahr 2018 auf 85,2 Prozent in 2019. Es wurden 511 440
Patienten (2018: 506 697) behandelt, 106 433 von ihnen stationär. Mit

mehr als 1730 Betten ist das UKE der größte Klinikstandort in
Hamburg.